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MANDELBLÜTE IN SIZILIEN

Ein Traum in zartem Weiß und Rosa.

Vor allem bei uns, hier im Südosten Siziliens zwischen Avola und Noto, hüllt sich in Weiß und Rosa – viel schöner noch als das Bild Mandelblüte, wie es Vincent Van Gogh gemalt hat. Und doch schwingt Wehmut mit.

Während es Mallorca gelungen ist, die Zeit der Mandelblüte zu vermarkten, hat Sizilien noch etwas Nachholbedarf. Im deutschen Fernsehen habe ich letzte Woche (Jan 2017) einen Testbericht gesehen, der behauptete, Mandeln seien die besten Nüsse – wobei sie streng genommen zu den Kernfrüchten gehören. Mich jedenfalls hat dieser Testbericht unglaublich stolz gemacht, da wir Besitzer eines kleinen Mandelhains auf Sizilien sind.

Aus finanzieller Sicht rentiert sich der Mandelanbau kaum, da wie in ganz Europa Landwirtschaft aufgrund der hohen Kosten nicht mehr rentabel ist.

Man könnte ja den Anbau durch einen steigenden Tourismus in der Mandelblütenzeit subventionieren, wenn dem nicht ein kleines Problem im Weg stünde, was uns zu unserem eigentlichen Beruf bringt. Die Vermietung von Ferienhäusern in Sizilien. Im Januar und Februar, zur Zeit der Mandelblüte, ist auch in Sizilien Winter. Die Tage sind zwar meist recht angenehm, vor allem wenn die Sonne scheint. Nachts jedoch können die Temperaturen auch mal bis zum Gefrierpunkt sinken. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch, die Ferienhäuser stehen schon 2 Monate leer und wir Mitteleuropäer frieren fürchterlich. Zwar haben immer mehr Häuser eine Heizung und die Bauqualität hat sich verbessert, trotzdem sind die meisten Ferienhäuser in Sizilien für eine Vermietung im Winter ungeeignet. Einige winterfeste Häuser haben wir inzwischen aber gefunden. Vertrauen Sie uns.

Zurück zu den Mandeln.

In unser Region werden vor allem die drei alten Sorten Pizzuta, Fascionello und Romana angebaut. Alle drei Sorten sind für hochwertige Konditoreiprodukte bestens geeignet, die Sorte Romana wird dabei sogar eigens von der internationalen Slow Food Vereinigung gefördert und geschützt.

Die besten Preise erzielt aber die Pizzuta die wunderschön schlank und gebogen ist und bei allen wichtigen Festen wie Geburten, Taufen oder Hochzeiten mit Zuckerguss überzogen und schön abgepackt verschenkt wird.

Die schlauen Avolesen, so nennt man die Einwohner unser Nachbarstadt Avola, sind mit der geschützten Marke Mandorla di Avola berühmt geworden, obwohl in Wahrheit die meisten Mandelhaine durch Zitronenhaine ersetzt wurden. Die Nettini, die Einwohner unserer Wahlheimat Noto, sind leider nicht so clever wie die Malloquiner und die Avolesen. Die Rivalität und die Vorurteile der sizilianischen Dörfer und Städte wären aber ein Thema für einen eigenen Blog.

Ihr Möchtegern – Sizilianer