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Natur

FLORA & FAUNA

DIE UNERWARTETE VIELFALT SIZILIENS

Sizilien ist die größte Insel im Mittelmeer und die größte Region Italiens. Trotz der relativ dichten Besiedelung mit 205 Einwohnern pro Quadratkilometer, seinen 4 Großstädten und vielen sehenswerten Kleinstädten, gibt es noch viel Natur zu bestaunen. Dies liegt zu einem daran, dass die Großstädte Palermo, Catania, Messina und Siracusa am Meer liegen und das Inland recht dünn besiedelt ist und zum anderen am veränderten Umweltverständnis der Sizilianer. So sind heute bereits knapp 10% des sizilianischen Territoriums Naturschutzgebiet, diese Zahl erreicht kein deutsches Bundesland. Aber auch die biologische Landwirtschaft sowie erneuerbare Energien sind in Sizilien auf dem Vormarsch.

Nationalparks und -reservate

Zu den 5 Regionalparks, Etna, Nebrodi, Madonie, Alcantara und Monte Sicani gesellen sich nun auch der erste Nationalpark Siziliens Pantelleria, sechs Meerschutzgebiete und über 70 Naturreservate.

Von den Naturreservaten sind für uns vor allem die Riserva naturale di Vendicari, Lo Zingaro, die Cava Grande di Cassibilie und die Pantallicaschlucht von Bedeutung, da sie sich in der Nähe unserer Ferienhäuser befinden und ideale Ziele für Tagesausflüge und Strandtage sind.

Vendicari, lo Zingaro und Pantallica

Von den Naturreservaten sind für uns vor allem die Riserva naturale di Vendicari, Lo Zingaro, die Cava Grande di Cassibilie  und die Pantallicaschlucht von Bedeutung, da sie sich in der Nähe unserer Ferienhäuser liegen und ideale Ziele für Tagesausflüge und Strandtage sind. Natürlich stellt der Ätna, der höchste und aktivste Vulkan Europas, das herausragende  Naturereignis dar und ist eigentlich ein Pflichtbesuch.

Die Fauna (abgesehen von der Meerestierwelt) ist eher ein trauriges Kapitel, da das Großwild, Jägern oder Kahlschlag zum Opfer fiel und nur wenige Tiere in den Naturreservaten leben.

Die Pflanzenvielfalt wird in einigen Führern und Artikeln jedoch völlig unterschätzt. Sizilien besitzt mit ca. 3000 Arten eine ausgesprochen reiche Flora und in Bezug auf Pflanzen die höchste Biodiversität im gesamten Mittelmeerraum. Auch der Anteil endemischer Pflanzen ist hoch, vor allem am Ätna. Durch die abwechslungsreiche Landschaft Siziliens reicht das botanische Spektrum vom tropischen Papyrus bis zur Hochgebirgsvegetation. Besonders, aber nicht nur, im Frühling ist die form- und farbenreiche Pflanzenwelt Siziliens eine Reise wert.

Riserva naturale di Vendicari

Vendicari ist ein 11 km langes Naturschutzgebiet mit 6 (inklusive dem Strand Pizzuta) schönen naturbelassenen Sandstränden, welche zum Baden freigegeben sind. Die Riserva Naturale di Vendicari eignet sich aber nicht nur zum Schwimmen, sondern vor allem zum Spazierengehen und zum Vögel beobachten. Der Naturpark wurde 1984 gegründet und beherbergt eine große Vielfalt an Flora und Fauna. Der hohe Salzgehalt des Bodens stellt einen idealen Lebensraum für die mediterrane Buschvegetation dar. Es wachsen Kräuter wie Thymian und Rosmarin und andere stachelige Buschpflanzen wie Wacholder. Viele Zugvögel machen hier einige Tage Rast auf ihrem Weg von und nach Afrika. Flamingos, Reiher, Störche und Kormorane findet man hier im Herbst, während im Winter Seeschwalben, Enten, Stock- und Spießenten gastieren. Vendicari ist mit seinen zahlreichen Beobachtungshütten ein Paradies für Vogelliebhaber. Sehenswert ist vor allem ein von Peter von Aragon, einem Bruder des Königs Alfons, erbauter Turm aus dem 15. Jahrhundert (bekannt als Torre Sveva), eine Tonnara (Thunfischfischerei) und verschiedene alte Fischerhäuser.
Welchen Eingang in das Naturschutzgebiet Sie auch wählen, Sie müssen Ihr Auto in einiger Entfernung parken und den restlichen Weg zu Fuß durch diese einzigartige Gegend zurücklegen.
Eloro ist der erste Strand des Naturreservats Vendicari südlich der Ausgrabungen der antiken griechischen Stadt Eloro.

RISERVA NATURALE ORIENTATA DELLO ZINGARO

Das Naturreservat Lo Zingaro wurde auf natürliche Art mit atemberaubender Wirkung von Wind und Wasser geformt. Kieselsteinstrände mit kristallklarem, türkisfarbenem Wasser gehören zu den schönsten des Mittelmeers. Der Fußmarsch zu den schönen Buchten lohnt sich wirklich und bequemere Touristen können sich auch mit dem Boot fahren lassen. Aus der Ferne sieht Lo Zingaro mit seinen wenig Bäumen relativ karg aus. Bei näherer Betrachtung wird allerdings die große Pflanzenvielfalt, die der Umgebung perfekt angepasst ist, sichtbar. Das feuchte Mikroklima ermöglicht es 650 verschiedenen Arten hier zu gedeihen. Zwergpalmen und andere Sträucher säumen die meisten Wege, während im Frühling das Gras an den Hängen mit Tausenden von farbigen Wildblumen leuchtet.Das Naturreservat ist ein Anziehungspunkt für Ornithologen, die hier Adler, Wander- und Turmfalken, Rebhühner und verschiedenen Eulen- und Kauzarten beobachten können.

RISERVA NATURALE INTEGRALE SALINE DI TRAPANI

Das Naturreservat der Salinen befindet sich zwischen Trapani und Pacheco. Vor allem die Sonnenuntergänge sind wunderschön wenn die Salzbecken von dunkel- bis hellrot und gold erscheinen. Das 986 Hektar große Reservat wurde 1995 gegründet und macht es aufgrund der hohen Salzkonzentration der Flora nicht leicht. Umso erstaunlicher wie sich im Laufe der Zeit einige Pflanzen diesen schwierigen Lebensumständen angepasst haben. Auch für die Zugvögel auf dem Weg nach Afrika hat dieses Feuchtgebiet eine wichtige Bedeutung. Besonders schön ist es die Reiher und Flamingos zu beobachten.

RISERVA NATURALE ORIENTATA PANTALICA

Die Nekropole von Pantalica ist eine der großen Nekropolen Siziliens und umfasst mehr als 5000 Kammergräber. 2005 erklärte die UNESCO die Nekropolis von Pantalica zusammen mit Syrakus zum Weltkulturerbe mit der Begründung, :”dass die Orte und Bauwerke, die das Ensemble Syrakus/Pantalica bilden, eine einzigartige Ansammlung bemerkenswerter Zeugnisse der Mittelmeerkulturen über die Jahrhunderte an derselben Stelle darstellt.” Bei den Funden handelt es sich um Grabbeigaben wie Keramiken, Waffen und Gegenstände aus dem Haushalt der Einwohner der Stadt. Sie sind im Archäologischen Museum von Syrakus ausgestellt.

Die Besichtigung ist von Ferla und von Sortino aus möglich. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Nekropole schwierig zu erreichen. Es fahren Busse von Syrakus zu den Eingangsorten.

RISERVA NATURALE ORIENTATA CAVAGRANDE DEL CASSIBILE

Die Schlucht Cava Grande del Cassibile ist eines der schönsten Naturerlebnisse auf Sizilien. Die gigantische Landschaft strahlt eine himmlische Ruhe aus. Zu finden ist der Canyon inmitten eines Naturreservats mit einer Fläche von 2696 ha. Das Landschaftsbild wird von üppiger Macchia und den herrlichen Naturschwimmbecken geprägt. Im Hochsommer sind die Naturschwimmbecken ist der Sprung ins kühle Wasser wunderbar erfrischend.Die Cava Grande liegt recht nahe bei Noto und ist einen Ausflug wert. Es sind circa 300 Höhenmeter zu überwinden, runterzukommen ist weniger anstrengend als wieder hoch. Es lohnt sich aber in jedem Fall.

In den letzten Jahren war der Haupteingang leider öfter gesperrt, wegen Regen, Bränden und der damit verbunden Rutschgefahr. Es gibt aber auch nicht offizielle Eingänge. Mehr info www.kunstundreisen.de/reisen/sizilien/natur/cava-grande-cassibile/cava-grande-cassibile_01.html

Monte Iblei

Die Monti Iblei, auch Hybläische Berge genannt, liegen im Südosten der Insel in den Provinzen Syrakus und Ragusa. Das Kalksteingebirge ist teilweise von Lavadecken überprägt und wird von tiefen Schluchten durchzogen. Höchste Erhebung ist der 986 m hohe Monte Lauro südwestlich des Ortes Buccheri. In den Monti Iblei entspringen die Flüsse Tellaro, Dirillo und Cassibile.

Der Name geht, wie Thukydides in seinem Peloponnesischen Krieg berichtet, auf Hyblon, einen König der Sikuler zurück, der das Gebiet an die griechischen Siedler abgab, die dort die Stadt Megara Hyblaea gründeten.

Sehenswert sind die Barockstadt Palazzolo Acreide mit den Ausgrabungsstätten der antiken Stadt Akrai und die Nekropolis von Pantalica. Typische Bauten sind die Dammusi, die um natürliche Höhlen herum entstanden. Eine Spezialität der Monti Iblei ist der miele di carrubo, ein Honig, der aus den Blüten des Johannisbrotbaums hergestellt wird.

Der Ätna oder Etna

Der Ätna (Etna) ist der aktivste und mit rund 3323 Meter über dem Meeresspiegel auch der höchste Vulkan Europas. Er liegt oberhalb Catanias und wurde am 21. Juni 2013 von der UNESCO in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen. Der Etna ist natürlich einen Tagesausflug wert und ein echtes Highlight. Selbst wenn Sie auf die etwas teure Besteigung des Gipfels verzichten, lohnt sich auch die Autofahrt auf die circa 2000m hoch liegende Station Refuggio Sapienza. Dort parken sie schon zwischen Vulkanfelsen und hier startet die Seilbahn die sie auf circa 2600 Meter bringt.Von dort aus geht es nur mit dem Führer weiter. Bis auf den Gipfel kostet das Vergnügen circa 65-70 Euro pro Person.
Inzwischen gibt es eine hervorragende Internetseite der Vereinigung der Etnaführer, auch auf Deutsch, die fast keine Fragen offen lässt.