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Kunst & Kultur

EINE FASZINIERENDE VIELFALT

„Man kann also sagen, dass Unsicherheit der wichtigste Faktor der sizilianischen Geschichte ist und sich im allgemeinen wie individuellen Verhalten, in der Daseinsweise und Lebensauffassung niederschlägt, in Furcht, Sorge , Misstrauen, unzugänglichen Leidenschaften; in der Unfähigkeit, außerhalb von Gefühlsbindungen Beziehungen aufzubauen; in Gewalt, Pessimismus und Fatalismus“

Leonardo Sciascia





Sizilien wurde von vielen Völkern besiedelt, manche hinterließen große Spuren andere kleinere. Die Lage als Brückenkopf zwischen westlichem und östlichem Mittelmeer  bescherte Sizilien  viele Eroberer, aber auch eine Kulturlandschaft die in Europa ihresgleichen sucht.

ANTIKE

In der Antike erbauten die Sikaner circa 1300 vor Christus Pantalica, heute eine Schlucht mit über 5000 Hölengräbern. Die Elymer bewohnten schon im 4. Jahrhundert vor Christus Segesta und Erice. Die Phönizier und deren Nachfahren die Punier gründeten Mozia und Solunt. Zu den herausragenden griechischen Bauten, die später auch von den Römern verwendet wurden, gehören die Tempelanlagen von Agrigent, Selinunt und Syrakus, die Theater von Taormina, Siracusa, Palazollo Acreide und Tindari.

Die Römer bauten herrliche Villen mit Mosaiken wie z.B. die bekannte Villa Casale in Piazza Amerina, die Villa Durrueli bei Realmonte oder die kleinere Villa Tellaro bei Noto.

SIRACUSA

Nicht von ungefähr findet man in Siracusa unzählige Reste griechischer und römischer Kultur, war diese Stadt laut Cicero doch, die grösste griechische Stadt und die schönste überhaupt. Die geschätzten Einwohnerzahlen schwanken zwischen 300 000 und fast 1000000.

DER ARCHÄOLOGISCHE PARK SIRACUSAS

Das römische Theater: Die ellipsenförmige Cavea des Amphitheaters erreicht Abmessungen von 140 x 119 Meter. Es wurde im 3.Jrh erbaut, weil das umgebaute griechische Theater nicht mehr den Anforderungen genügte. Die Arena, in der Gladiatorenspiele und Tierhetzen stattfanden, war mit zwei Eingängen und einer marmornen Balustrade ausgestattet. Unter dieser verlief rund um die Arena ein gewölbter Gang für die Gladiatoren und Tiere.

Das Ohr des Dionysios, ein in den Fels gehauene Höhle, ca. 64 tief mit einem 20m hohen, schlanken Bogen. Caravaggio gab ihm seinen Namen bei seinem Besuch im Jahr 1608 und der Legende nach diente es dem Tyrannen Dionysos als Gefängnis für seine erbittertsten Feinde. Durch die hervorragende Akustik konnte man von außen ihre Gespräche mitverfolgen.

Das griechische Theater von Syrakus stand auf einer Stufe mit dem von Athen und später Alexandria, denn es ist mit seinem Durchmesser von 138,6 Metern eines der größten Theater der griechischen Antike. Es wurde um 470 v. Chr unter Hieron I. aus erbaut und bot 15000 Menschen Platz. In römischer Zeit wurde es den geänderten Gewohnheiten entsprechend zu einer Arena für Gladiatorenkämpfe umgebaut. Hier findet jährlich das griechische Theaterfestival von Mitte Mai bis Ende Juni statt.

Der sogenannte Altar des Hieron II. war mit 22,8 Breite x 177,6 Metern Länge der größte Opferaltar der Antike. Wahrscheinlich war er einstmals 15 Meter hoch. Er war Zeus Eleutherios geweiht. Heute ist davon nur noch die gewaltige aus dem Fels gehauene Basis erhalten geblieben. Hier wurden manchmal Hunderte von Ochsen gleichzeitig geopfert.

Die Latomien: In den über zehn großen Steinbrüchen, wurden Kalksteine zum Aufbau der antiken Stadt gewonnen. Zu den größten Steinbrüchen zählen die Latomia dei Cappuccini und die Latomia del Paradiso, welche auch als Gefängnisse dienten.

Die Mauern Dionysios’ I. mit dem Kastell Euryalos waren die größte Festungsanlage der Antike. Durch den Mauerbau war ab 401 v. Chr. und während des 405 v. Chr. zwischen Dionysios und Karthago geschlossenen Waffenstillstandes das 1800 ha große Hochplateau Epipolai gegen feindliche Besetzung gesichert worden. Das Kastell, das die äußerste Westspitze des Plateaus schützte, wurde in den folgenden Jahrhunderten bis zur Einnahme der Stadt durch die Römer im Jahre 212 v. Chr. immer weiter ausgebaut. Das riesige Kastell war die vielseitigste und raffinierteste Festung des Altertums.

IN DER ORTIGIA

Der Apollon Tempel: Um 570 v. Chr. wurde er erbaut und ist somit der älteste dorische Peripteros Siziliens. Aufgrund unterschiedlicher Verwendung in nachantiker Zeit (byzantinische Kirche, arabische Moschee, normannische Kirche und zuletzt als spanische Kaserne) sind nur das Fundament und wenige Säulen und Teile der Cella-Mauer erhalten geblieben.

Der Dom, ehemals Athenatempel: Wenn wir im Dom stehen, befinden wir uns tatsächlich im Athenatempel, der nach der siegreichen Schlacht bei Himera (480 v.Chr.) als Siegestempel erbaut wurde. Der alte Athenatempel wurde im 7. Jhd. zu einer christlichen Kirche umgebaut. Die wuchtigen dorischen Säulen und Kapitelle bilden noch heute die Stütze des jetzigen Gotteshauses. Sie sind sowohl an das Außenfassade als auch im Inneren zu sehen.

PALAZOLLO ACREIDE

In der Tochterstadt Siracusas, Palazzolo Acreide, befinden sich die Ausgrabungen des antiken Akrai. Der zentrale und gleichzeitig bedeutendste Bau der Stadt ist das freigelegte Theater. Es wurde vermutlich von Hieron II. aus Syrakus erbaut und fasste einst 700 Zuschauer. Heute sind noch 12 Sitzreihen und Fundamente des Vorführungsraumes erhalten. Die Atmosphäre ist wirklich aussergewöhnlich, besonders in der Nebensaison hat man das Theater fast für sich allein. In der letzten Maiwoche führen Studenten hier antike Tragödien und Komödien auf, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

PANTALLICA

Der in prähellenischer Zeit auf Sizilien ansässige Volksstamm der Sikaner verliess um 1300 v.Chr. die küstennahen Ansiedlungen wie diejenige von Thapsos und ließ sich im Tal zwischen den Flüssen Fiume Anapo im Süden und Fiume Calcinara im Norden nieder. Als Behausungen dienten nicht nur natürliche bereits existierende Höhlen in den Kalksteinhängen, bald wurden auch künstliche Höhlen in den Berg geschlagen.

Wohl um 1100 v.Chr. wurde das Anaktoron oder der Fürstenpalast erbaut.

Ansonsten sind von der Siedlung vor allem die enormen Nekropolen mit insgesamt über 5000 künstlich angelegten Höhlengräbern erhalten.

Zur Zeit der hellenischen Kolonisierung über Syrakus wurde die Ansiedlung wohl zur Zeit der Gründung der Kolonie von Akrai um 665 v.Chr. zerstört. Die Gegend blieb unter griechischer Herrschaft besiedelt, in frühchristlicher und byzantinischer Zeit entstanden weitere Grabstätten und Grottenkappellen. Einen nochmaligen Aufschwung gewann Pantalica als Rückzugsort von den einfallenden Araber, welche dem Ort auch den Namen Buntarigah (Höhlen) gaben. Nachdem das Tal noch unter den Normannen besiedelt war, wurde es verlassen; erst der Archäologe Paolo Orsi erkannte in seiner Ausgrabungstätigkeit seine Bedeutung. 2005 wurde es ins Weltkulturerbe aufgenommen.

ELORO

Eloro ist nicht besonders spektakulär, wir haben es jedoch in diese Liste aufgenommen, weil es 12 Jahre unser Hausstrand war. Man läuft quasi an der Ausgrabungsstätte vorbei, da sie genau zwischen den Stränden Pizzuta und Eloro liegt. Eloro liegt ca. acht Kilometer südlich von Noto an der Mündung des Flusses Tellaro. Es wurde im 8. Jahrhundert v. Chr. wahrscheinlich von Syrakus aus gegründet. Funde griechischer Keramiken belegen das. Die Ausgrabungen zeigen dass die Stadt von einem Mauergürtel umgeben war. Es gab zwei quadratische Türme, im Norden und im Süden. Es wurden Wohnhäuser und Straßen aus dem 8. bis 4. Jahrhundert v. Chr. gefunden. Im Norden wurde ein kleiner Tempel gefunden, der Asklepios geweiht war. Weiter gibt es einen großen Tempel im Süden der Ausgrabungen.

PARCO ARCHEOLOGICO DI SEGESTA

Segesta wurde von den Elymern um den Monte Barbaro herum angelegt und wurde in kurzer Zeit, zusammen mit Erice und Entella zum wohlhabendsten Handelszentrum dieser Volksgruppe, die sich mit den Sikanern Westsiziliens mischte. Segesta, bekannt wegen der Schönheit des Ortes und beherrscht von dem unterhalb der Stadt errichteten dorischen Tempel aus dem 5. vorchristlichen Jahrhundert, umfasst heute auch ein ausgedehntes archäologisches Gebiet, aus dem Fundstücke aus der Antike und dem Mittelalter stammen. Besonders eindrucksvoll ist das griechische Theater, während vor den Stadtmauern kürzlich der Mango genannte Tempelbezirk ausgegraben wurde, der ebenfalls von starken Mauern umschlossen war und wo sich zahlreiche Sakralgebäude befunden haben müssen, die möglicherweise mit dem Kult um die „Venus von Erice“ (Astarte) im Zusammenhang standen. Nicht weniger bedeutsam für Historiker sind die erst kürzlich dem Publikum zugänglich gemachten archäologischen Gebiete am Monte Jato und bei Contessa Entellina (beide Provinz Palermo), anhand derer sich die Beziehungen der Elymer sowohl zu der griechischen als auch der punischen Kultur nachweisen lassen.

PARCO ARCHEOLOGICO DI SELINUNTE

Selinunte ist eine der größten und beeindruckendsten archäologischen Stätten des Mittelmeerraums. Es wurde 700 vor Christus von dorischen Griechen gegründet und circa 400 vor Christus von Karthago zerstört und wieder aufgebaut, um dann 250 v. Chr. nach der Zerstörung durch die Römer in die Bedeutungslosigkeit zu versinken. Der archäologische Park ist in unterschiedliche Bereiche unterteilt: die Akropolis auf dem Gipfel des Hügels am Meer und die beiden antiken Häfen. Die Stadt umfasst vier antike Tempel sowie die Haupt- und Nebenstraßen, gemäß der typischen Bauweise der griechischen Städte. Im Hintergrund der restaurierte Hera-Tempel, im Vordergrund der um 520 v. Chr. begonnene und unvollendete Tempel G, der mit einer Grundfläche von 50 mal 110 Meter einer der größten griechischen Tempel ist. Im Schutt dieses Tempels fand man einen 70 t schweren Giebel. Es wird vermutet, dass er zu Ehren des Apollons, dem Schutzgott der Stadt, errichtet wurde.

Agrigent

Ein Besuch im archäologischen Park Valle dei Templi (Tal der Tempel) in Agrigent gehört eigentlich zu jeder Sizilienreise. Die Anlage umfasst 1.300 Hektar und ist somit die größte dieser Art in der ganzen Welt. 1997 erklärte die UNESCO die archäologischen Stätten von Agrigent zum Weltkulturerbe.Der archaölogische Park besteht aus einer Reihe von z.T. hervorragend erhaltenen dorischen Tempeln, die im 5. Jahrhundert v. Chr. gebaut wurden und die Macht und Reichtum der damaligen griechischen Kolonie Akragas widerspiegeln. Der wichtigste und bekannteste ist der Concordia-Tempel, der zusammen mit einigen anderen im Jahr 2007 restauriert wurde, um den Verfall der Bausubstanz aufzuhalten. Der Park wird von der “Via Passegiata Archeologica” in zwei Hälften geteilt. Im Westteil liegen vor allem die Tempel des olympischen Zeus und der Dioskuren sowie das Heiligtum der chthonischen Gottheiten, im Ostteil die Tempel des Herkules, der Concordia und der Hera.

Die Provinzhaupstadt Agrigent mit circa 60000 Einwohnern, hat wie alle Städte in Sizilien einige Sehenswürdigkeiten, wäre aber ohne das Tal der Tempel alleine nicht die lange Anfahrt wert. Die Hafenstadt vor Agrigent, Porto Empedocle ist die Geburtsstadt von Andrea Camilleri dem Erfinder des Commissario Montalbano. Dieser löst seine Fälle in der fiktiven Stadt Vigata , die Camilleris Geburtsort Porto Empedocle nachgestaltet ist. Die übergeordnete Provinzstadt Montelusa entspricht dem heutigen Agrigent.

Tindari und weitere Sehenswürdigkeiten der Antike

Tindari wurde 396 v.Chr. von Dyonisos dem 1. gegründet, mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Bei den Ausgrabungen, die 1812 begannen wurden die Überreste der Stadtmauer, eine Basilika, ein Antiquarium und ein griechisches Theater gefunden.
In Tindari befindet sich zudem auf einem 280 m. hohen Felsen, der steil zum Meer abfällt, die Wallfahrtskirche der Schwarzen Madonna. Die Schwarze Madonna wurde im 8. Jahrhundert aus Konstantinopel vor dem dort entbrannten Bildersturm gerettet. Unterhalb des Felsens mit der Wallfahrtskirche befindet sich ein Naturschutzgebiet mit Lagunen und einer ausgedehnten Sandbank und herrlichem Strand.

IM MITTELALTER

Im Mittelalter zeigte sich die byzantinische Kunst und Kultur erst Jahre später in den Mosaiken der Kirchen, welche der Normanne Roger der II in Palermo bauen ließ.

Das gleiche gilt auch für die arabische Kultur, wichtige Bauten entstanden erst von byzantinischen und arabischen Handwerkern unter den Normannen. Die Bauwerke, fast ausschließlich Kirchen, werden als Normannisch-arabisch-byzantinische Kunst bezeichnet. Dazu gehören unter anderem der Normannenpalast mit Papstkapelle, San Cataldo , Santa Maria di Ammaraglio alle in Palermo und die Kathedralen von Cefalu und Monreale.

Die Stauferburgen sind nicht so berühmt wie die Apuliens, Castello Ursino in Catania oder Castello Miniace in Siracusa sind jedoch herausragende Zeugen für die Schaffenskraft eines der größten Persönlichkeiten des Mittelalters, Federico il secondo.

Das Haus der Anjou ist in Sizilien nicht für Bauwerke und Kultur bekannt sondern für das „sizilianische Vesper“

Mit Peter von Aragon begann mit kurzen Unterbrechungen eine fast 500 jährige spanische Herrschaft auf Sizilien. Zeitzeuge ist der Südportikus der Kathedrale von Palermo der im Baustil der katalanischen Spätgotik gebaut wurde und der Portikus der Kirche Santa Marina della Catena.

Die Neuzeit

Die Neuzeit kann man in Sizilien auch als das Zeitalter des Barock beschreiben.

In die Epoche der spanischen Habsburger fällt das große Erbeben von 1693, welches erhebliche Teile der Ostküste zerstört. Architektonisch ein Glücksfall, da durch das Wiederaufbauprogramm in Catania, Siracusa, Noto , Modica, Ragusa und Sicli die schönsten Barockbauten entstanden.

Noto und die anderen Barockstädte im Südosten

Noto liegt in der Provinz Siracusa und hat circa 24.000 Einwohner. 1999 wurde Noto in einem Sizilien-Spezial von Merian als morbide vor sich hinbröckelnd und unrettbar dem Verfall ausgeliefert beschrieben.
Ohne die Gelder der UNESCO wäre es wahrscheinlich auch genau dazu gekommen, so aber erstrahlt die Stadt heute in neuem Glanz und dem herrlichen sonnigen Goldton des hiesigen Kalksteins.

Noto wird oft die homogenste Barockstadt Siziliens genannt. Dies liegt daran, dass Noto im Gegensatz zu Modica und Ragusa nach dem großen Erdbeben von 1693 an einer anderen Stelle 8 km weiter talwärts vom antiken Noto vollkommen neu geplant und gebaut wurde und zwar einheitlich im Barockstil. Die einstmals große Bedeutung der Stadt erkennt man schon daran, dass in historischen Karten ein Drittel Siziliens zum Val di Noto gehörte.
Die Nettini, wie die Bewohner Notos heißen, haben bei ihren Nachbarn den Ruf, wegen ihrer noblen und reichen Vergangenheit etwas arrogant und arbeitsscheu zu sein. Schwer zu sagen, ob dies der Grund für die immer noch fast perfekte Schönheit mit fehlendem Industriegebiet und nur zwei Hochhäusern ist.

Modica

Modica mit seinen circa 55.000 Einwohnern liegt in der Provinz Ragusa nur 35 km von Noto entfernt und ist ebenfalls eine sehenswerte Stadt im Südosten.
Modica wurde in eine Schlucht gebaut und die Häuser scheinen am Hang zu kleben. Es gibt wie in Noto unzählige Kirchen und Paläste. Neben den vielen Sehenswürdigkeiten ist Modica auch für die hervorragende Schokolade bekannt. Wir kaufen sie am liebsten in der Antica Dolceria Bonajuto. Das historische Zentrum reicht bis in die Oberstadt wo sich auch noch ein neuerer Stadtteil mit Geschäftsstraßen befindet.

Ragusa

Ragusa ist die Hautstadt der gleichnamigen Provinz und hat circa 73.000 Einwohner. Infolge des Wiederaufbaus gibt es auch in Ragusa eine „neue“ Oberstadt mit geraden, breiten Straßen und eine verwinkelte Unterstadt Ragusa Ibla, die auf den Ruinen der mittelalterlichen Stadt errichtet wurde. Die heutige Provinzhauptstadt ist die reichste Gemeinde Siziliens; ihre barocke Anlage bildet mit 18 Bauwerken eines der größten urbanen Ensembles des UNESCO-Welterbes. Unweit von Ragusa liegt das Schloss Donnafugata, das Tomasi di Lampedusa in seinem Roman „Der Gattopardo“ verewigt hat. Wir empfehlen Ihnen von Noto kommend folgende Strasse: Biegen Sie kurz vor Rosolini rechts auf die SP 17 in Richtung Modica ab. Wir lieben diese von uralten Johannesbrotbäumen und Trockenmauern gesäumte Straße. Sie kommen dann direkt unten im historischen Zentrum von Modica an. Nach Ragusa Ibla nehmen Sie die kleine Panoramastaraße SS 115 (nicht zu verwechseln mit der Hauptstrasse SS 115 E45) vom Zentrum Modica Bassa an der Kirche S. Giorgio vorbei immer der Straße nach.

Scicli

Scicli hat 27.000 Einwohner und gehört auch zu den bereits erwähnten fünf Barockstädten im Südosten. Scicli ist nicht ganz so berühmt wie Noto, Modica und Ragusa aber genauso sehenswert. Scicli und Ragusa kennt man in Italien auch als Drehorte der Commissario-Montalbano-Serie nach den Romanen von Andrea Camillieri.

Palazollo Acreide

Diese Kleinstadt in den Monti Iblei ist ein wahres Schmuckstück. Man erwartet von einer 9.000 Einwohnerstadt inmitten eines Kalkgebirges auf einer Insel normalerweise nicht so eine Eleganz und Klasse. Ein sehenswertes historisches Zentrum mit ein paar eleganten Cafes und vielen guten Restaurants und ein hervorragend erhaltenes griechisches Theater lohnen den Besuch ebenso wie Abstecher nach Buccheri, Buscemi, in die Cava Grande del Cassibile oder die Pantallica Schlucht.

Siracusa

wurde erst 2005, und aus anderen Gründen als die Barockstädte des Val di Noto, zusammen mit der Pantalica-Schlucht zum Weltkulturerbe erklärt, nämlich weil die Orte und Bauwerke, die das Ensemble Syrakus/Pantalica bilden, eine einzigartige Ansammlung bemerkenswerter Zeugnisse der Mittelmeerkulturen über die Jahrhunderte an derselben Stelle darstellen.

Die Altstadt auf der Insel Ortigia, die übrigens auch dem totalen Verfall geweiht war, ist für uns inzwischen die schönste Stadt am Meer, die wir kennen. Enge Gassen, Promenaden am Meer, ein toller Markt und der herrliche Dom auf dem beeindruckenden Domplatz machen Ortigia einzigartig.

KUNST

Sizilien ist nicht nur für seine griechischen, römischen, byzantischen und normanischen Bauwerke bekannt, sondern auch vor allem für sein Keramikkunst. Die Hochburgen sind Caltagirone und Santo Stefano di Camara. Neben den unglaublich schönen Fließen, sind vor allem die Testa di Mori, und die Pinien von großer Bedeutung.

Die sizilianische Volkskunst des Puppentheaters ist ebenfalls erwähnenswert. Mittels kunstvoll gefertigter Marionetten werden Stücke aufgeführt, die sich um Geschichten der Könige des Mittelalters drehen und dem althergebrachten Muster Gut gegen Böse folgen.

Erice und der Nordwesten Siziliens

Der Ort Erice mit seinen circa 30000 Einwohnern liegt 15 km nordöstlich von Trapani auf dem Monte Erice auf einer Höhe von 751 m s.l.m. In der Altstadt auf dem Hochplateau leben nur wenige hundert Einwohner, der Rest verteilt sich auf die Ortsteile am Fuß des Berges und nördlich an der Küste.
Man fühlt sich im historischen Erice stark in das Mittelalter zurück versetzt, die Atmosphäre ist wirklich einzigartig, ebenso wie der Ausblick auf die Stadt Trapani und die ägadischen Inseln.

Trapani

Die Provinzhauptstadt Trapani ist aus mehreren Gründen einen Besuch Wert. Bekannt geworden ist sie in letzter Zeit aufgrund der der Ausscheidungsrennen zum Americas Cup, sie bietet jedoch weit mehr als nur Wind zum Segeln oder Surfen.

Die Altstadt wurde, wie so viele in Sizilien, fast vollständig renoviert und besitzt neben den mannigfaltigen Sehenswürdigkeiten auch einen sehr wichtigen und großen Hafen von dem u.a. die Fähren zu den ägadischen Inseln Favignana, Levanzo und Mrettimo ablegen.

Trapani ist auch berühmt für Mattanza, die traditionelle, aber mittlerweile eingestellte Thunfischjagd vor der Küste nahe der Insel Favignana, und für die Osterprozessionen. Die größte und feierlichste ist die Prozession am Karfreitag, die sogenannte Processione dei Misteri di Trapani.

Wir empfinden die Salinen zwischen Marsala und Trapani als besonders sehenswert.

Besonders bei Sonnenuntergang erscheint dieses an Flora und Fauna reiche Naturschutzgebiet besonders bezaubernd. Die Windmühlen, von denen einige noch heute zur Salzgewinnung eingesetzt werden erinnern an längst vergangen Zeiten.

Vom Salzmuseum aus können Sie die Fähre auf die phönizische archäologische Stätte von Mozia auf der Insel San Pantaleo nehmen. Das Salz, welches in wesentlich kleinerem Umfang abgebaut wird hat eine hervorragende Qualität und wird von Feinschmecken geschätzt.

Marsala

ist als Stadt vielleicht nicht ganz so sehenswert wie Trapani, aber mindestens für Weinkenner und –liebhaber ein Muss. Sie finden hier aber eine schöne, renovierte, fußgängerfreundliche Altstadt mit einigen Sehenswürdigkeiten und natürlich die renommierten Marsalaproduzenten. Obwohl der Westen Siziliens der arabischste Teil der Insel ist, kann Marsala seien englischen Einfluss nicht verleugnen.

John Woodhouse errichtete um 1795 eine Weinproduktion und andere Engländer wie Ingham und Whitaker folgten ihm, so dass es 1814 bereits 4 große britische Kellereien gab. Leider verlor der Marsala stark an Qualität und erst seit circa 30 Jahren wird versucht an die großen Konkurrenten aus Spanien und Portugal heranzukommen. Bedeutung erlangte Marsala auch bei der Wiedervereinigung Italiens, als hier am 11. Mai 1860 der „Zug der Tausend“ unter Führung von Giuseppe Garibaldi landete und den Siegeszug gegen die Bourbonen begann.

Castellammare del Golfo

Wieder die Küste hoch, am Zingaro Nationalpark vorbei, 6 km entfernt von Scopello, wo wir einige Ferienhäuser anbieten, liegt Castellammare del Golfo. Castellammare del Golfo ist eine liebenswerte kleine Hafenstadt in der Provinz Trapani mit 15.116 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2013). Die Lage zwischen den Flughäfen Palermo und Trapani, sowie die Nähe zu Scopello und dem Naturschutzgebiet lo Zingaro machen Castellammare zu einem optimalen Ausgangspunkt für einen Urlaub im Nordwesten.

Mazara del Vallo

Wieder zurück an die Südwestküste. Mazzara wird in den meisten Reiseführern nicht besonders erwähnt, ist aber eine ausgesprochen interessante Stadt. Mit der größten Fischereiflotte in Italien, einer Labyrinth-artigen nordafrikanischen Kasbah in der Stadtmitte und reizvoller Architektur bietet Mazara del Vallo eine faszinierende Mischung aus Kultur, Geschichte und Kunst. Die arabischste Stadt Siziliens ist auch dafür bekannt, dass die antike Bronzestatue eines Satyrs, die Ende des 20. Jahrhunderts einem Fischer ins Netz ging, Italien auf der Expo 2005 in Japan repräsentierte.

Menfi, Porto Palo

Menfi bildet zusammen mit den Nachbargemeinden Sambuca di Sicilia, Santa Margherita di Belice und Sciacca eine der bedeutendsten Weinbauregionen Siziliens. Auch das Olivenöl der Region hat einen hervorragenden Ruf. Porto Palo und Lido Fiori sind lediglich 7 Minuten von Menfi entfernt. Porto Palo ist ein kleiner antiker Fischerhafen mit ca. 116 Einwohnern. Das Wahrzeichen ist der Turm von Porto Palo, der im Jahre 1583 erbaut wurde und zur Piratenabwehr benutzt wurde. Schon seit 10 Jahren wird Porto Palo die “Blaue Flagge” (Bandiera Blu dalla FEE) verliehen, für sauberes Wasser und saubere kilometerlange Sandstrände.

In Menfi ist eine der größten Weinkellereien Europas ansässig: Cantine Settesoli (Mandrarossa). Sehenswert sind auch die alte Pfarrkirche aus dem 18. Jahrhundert und das Schloss. Beide Bauwerke sind im Erdbeben 1968 stark beschädigt worden.

Sciacca

Die Hafenstadt Sciacca liegt an der Südküste Siziliens 50 km nördlich von Agrigento. Bekannt ist die Kleinstadt in Italien für ihre Thermalquellen. Bereits die Römer erkannten die Heilkraft der heißen Dampfbäder und entspannten sich in den Grotten des Monte San Calogero. Berühmt ist auch der Karneval von Sciacca, der Ende Februar viele Besucher in die Stadt lockt. Vom Hafen bietet sich ein herrlicher Blick auf die prächtige Kulisse der farbenfrohen Häuser von Sciacca, die dichtgedrängt den Hang bedecken. Romantische Gässchen, einige historische Bauwerke und die Piazza Scandaliato mit einer tollen Aussicht über das Meer bestimmen im Zentrum das Bild einer gemütlichen sizilianischen Kleinstadt. Die primäre Einnahmequelle für die Bewohner der Ortschaft bleibt trotz des Tourismus der Fischfang. Sciacca besitzt nach Mazara del Vallo den zweitwichtigsten Fischereihafen Siziliens. Nachmittags kehren die Fischer mit ihrem Fang zurück. Dann herrscht rege Betriebsamkeit im Hafen. Der Fisch kann direkt von den Booten gekauft werden. Eine der wichtigsten Feierlichkeiten von Sciacca ist das religiöse Fest zu Ehren der Stadtpatronin Madonna del Soccorso.

Palma di Montechiaro

Die hübsche Kleinstadt ist vor allem berühmt weil sie 1638 von Fürst Carlo Tomasi di Lampedusa gegründet wurde. Giuseppe Tomasi di Lampedusa, einer der Nachfahren des Stadtgründers Carlo, beschrieb Palma di Montechiaro und seine Umgebung in seinem Roman „Der Leopard“. Mehrere Szenen des berühmten Films von Luchino Visconti wurden hier gedreht.

Licata

Licata liegt 47 km südöstlich von Agrigent an der Küste und hat ca. 39.000 Einwohner. Das Gebiet der Gemeinde war schon 280 v. Chr. besiedelt. Unter den Römern wurde in Licata ein Hafen errichtet welcher die Stadt zu einem wichtigen Handelszentrum und Umschlagsplatz für Weizen machte. Die Stadt wurde 1553 von den Türken geplündert wovon sie sich jedoch wieder erholte und weiter ausgebaut wurde. Licata ist eine der vielen sympathischen, typisch sizilianischen Kleinstädte die einen Besuch wert sind. In Licata und Umgebung gibt es einige schöne Strände zum Baden. Sehenswert sind das Museum im Rathaus, die chiesa madre, eine im 16ten Jahrhundert erbaute Kirche, sowie das Castello Sant Angelo.

Cefalù und der Nordosten Siziliens

Die Stadt liegt am Fuß der Rocca di Cefalù, eines 270 Meter hohen Kalkfelsens zwischen Palermo und dem Capo d’Orlando. Für eine Kleinstadt hat Cefalù viel zu bieten: Sandstrände, mittelalterliche Gassen mit vielen Geschäften, ausgezeichnete Restaurants die frischen Fisch anbieten und zu guter Letzt, die einzigartige normannische Kathedrale. Die Stadt, wie wir sie heute kennen, wurde auf Geheiß des normannischen König Roger II. erbaut. Der Bau der Kathedrale begann 1131 und sie ist ein hervorragendes Beispiel der sizilianischen Romanik. Dank des prächtigen Mosaiks von Christus als Pantokrator über dem Altar, ist sie eine Partnerkirche der Palastkapelle in Palermo und des Doms von Monreale. Wenn Sie sich für Kirchen wirklich interessieren, sollten sie alle drei besuchen. Der Aufstieg zum La Rocca ist zwar eine Herausforderung aber aufgrund der spektakulären Aussicht und der alten sarazenischen Festung und der Überreste des Diana-Tempels absolut empfehlenswert. Die Stadt ist schon sehr touristisch geworden.

Castel di Tusa

Von Cefalu aus ist es eine Katzensprung nach Castel Tusa, einem kleinen sympathischen Dorf am Meer mit schöner Burg und einem berühmten, außergewöhnlichen Hotel, in dem jedes Zimmer von einem anderen Künstler gestaltet wurde.

Santo Stefano di Camastra

Der nächste Ort ist Santo Stefano di Camastra, bekannt für sein Keramikhandwerk und gutes Essen.

Patti

Patti ist einer der wichtigsten Orte in der Region aufgrund der herrlichen Lage und der historischen Bedeutung. Die Stadt ist Bischofssitz und außer der herrlichen Kathedrale sind auch noch eine römische Villa und Tindari sehenswert.

Milazzo

Milazzo ist zwar hauptsächlich für seinen Hafen bekannt, von dem die Fähren auf die äolischen Inseln ablegen, ist aber auch ein nettes, lebhaftes Kleinstädtchen, in dem sich ein Aufenthalt lohnt.

Catania und der Nordosten

Catania Stadt hat circa 350000 Tausend Einwohner, mit den Umlandgemeinden kommt Catania locker auf 650 000 Tausend Menschen und ist damit die zweitgrößte Stadt Siziliens und die größte nicht Regionshauptstadt Italiens. Catania ist eine recht spezielle Stadt. Auf der einen Seite hektisch und düster wirkend was natürlich am verbauten schwarzen Lavastein liegt, auf der anderen Seite ist Catania lebhaft mit eleganten Cafes und Kultur und dem schönsten Fischmarkt Europas.

Kriminalität existiert und uns haben schon einige Kunden vor Scipis berichtet. Ein Scipo ist ein Überfall, bei dem die Autotür geöffnet, die Handtasche entwendet wird und die Täter auf einem Scooter flüchtet.

Wir fühlen uns aber sehr wohl und sicher in Catania und können nichts negatives berichten. Sie sollten auf jeden Fall die üblichen Ratschläge befolgen. Keine Wertsachen sichtbar im Auto lassen und in bestimmten Vierteln Catanias die Autotüre von innen schliessen.

DIE FISCHERDÖRFER NÖRDLICH CATANIAS

Quasi noch in der Innenstadt Catanias, wenn man die Stadt am Meer Richtung Norden verlässt, findet man wirklich romantische Fleckchen, kleine Häfen mit Fischerbötchen und mit guten Ristorante. Aci castello, Ach trezza, Acireale, Risposto, Giarre, alles Städtchen die nicht zu den absoluten Highlights zählen, die jedoch perfekt das italienische Feeling vermitteln, welches man als Urlauber sucht und immer seltener findet.

Kulturelle Städte in Innersizilien, Caltagirone

Caltagirone hat circa 40.00 Einwohner und ist eine der spätbarocken Städte des Val di Noto, die von der UNESCO zum UNESCO-Welterbe erklärt wurden. Caltagirone ist in ganz Sizilien und darüberhinaus bekannt für seine Keramiken und die Freitreppe Santa Maria del Monte mit ihren gefliesten Stufen.

Piazza Amerina Villa Casale

Die Villa Romana del Casale ist eine spätrömische Villa urbana in der Nähe der Stadt Piazza Armerina in der . Sie wird oft einfach als Villa del Casale oder Villa von Piazza Armerina bezeichnet. Die Villa ist ein wichtiges Denkmal des römischen Siziliens und berühmt für ihre Bodenmosaiken.

1997 erklärte die UNESCO die Villa Romana del Casale zum Weltkulturerbe mit der Begründung,

„dass die Villa del Casale bei Piazza Armerina das hervorragendste Beispiel einer römischen Luxusvilla ist, das bildlich die vorherrschende soziale und ökonomische Struktur ihrer Zeit veranschaulicht. Die Mosaiken, mit denen sie dekoriert ist, sind außergewöhnlich in ihrer künstlerischen Qualität und ihrem Erfindungsreichtum sowie in ihrer Menge.“[1]
Auch die Villa Casale ist einen Tagesausflug wert, vor allen Dingen wenn Sie von Noto aus die Strecke über Palazzolo Acreide, Vizzini Gramichele und Caltagirone(siehe unten) wählen.

Die Fahrt durch das Innere Siziliens ist äußerst abwechslungsreich und man kommt durch typische kleine Ortschaften die durchaus sehenswertes besitzen.